Mittwoch, 23. Oktober 2013

Buchbesprechung: Finanzcoach für den Ruhestand

Vor einigen Tagen fiel mir das Buch "Finanzcoach für den Ruhestand - der persönliche Vermögensberater für Leute ab 50" von Tom Friess und Michael Huber vom VZ VermögensZentrum in die Hände. Für mich hört sich das Werk nicht nur wegen der über 300 Seiten nach einer nahezu umfassenden Ruhestandsplanung an, bei der systematisch die für die finanzielle Altersplanung wichtigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Im Grunde ist dieses Buch ein weiterer Teil der Artikelserie "Vorzeitig in den Ruhestand".

Vom Berufsleben in die "Ruhestands-GmbH" heißt es im ersten Kapitel. Wer bislang seine Finanzen noch nicht geordnet hat, sollte dies spätestens in einem Alter von 50 bis 55 Jahren tun.
Im dritten Kapitel werden die drei Säulen der "Gesetzlichen Altersvorsorge", der "Betrieblichen Altersvorsorge" sowie der "privaten Altersvorsorge" betrachtet. Bei letzteren wird diagnostiziert, dass vom Bruttogesamtvermögen der Deutschen mehr als die Hälfte in Immobilien und Grundstücke angelegt sind. 18% entfallen auf Lebensversicherungen und nur 2% des gesamten Vermögens der privaten Haushalte sind in Aktien investiert.
Anschließend werden die Vor- und Nachteile der Riester-, Eichel- und Rüruprente gegenübergestellt.
Die Themen Steuern und Kranken- und Pflegeversicherung im Ruhestand werden nachfolgend ziemlich ausführlich diskutiert.

Nach den Grundlagen zeigen die Autoren anhand von praxisnahen Beispielen wie eine Verteilung von Anlageklassen aussehen kann, damit im Ruhestand keine finanziellen Sorgen die zur Verfügung stehende Freiheit und Freizeit belasten kann. Dazu werden Beispiele sowie eine Abwägung der Pros und Contras von verschiedenen Einkommensstrategien vorgestellt.

Erbschaften, Schenkungen und die Auswahl möglicher Vermögensverwalter sowie einige Fragen zur Feststellung des eigenen Anlegerprofils runden das Buch ab.
Finanzcoach für den
Ruhestand
 von Tom Friess
und Michael Huber

Das Thema Immobilien wird aus meiner Sicht mit einer wohltuenden Distanz und Nüchternheit betrachtet. So heißt es auf Seite 268: "Bei vermieteten Immobilien stehen weniger die Emotionalität, sondern mehr die klassischen Beurteilungskriterien einer Kapitalanlage im Vordergrund."

Fazit
Ich bin von diesem Buch durchaus sehr positiv angetan und zwar aus folgendem Grund. Es liefert wirklich nahezu alle Grundlagen, die für eine gute Finanzplanung im Ruhestand relevant sein können. Natürlich wird es individuelle Besonderheiten geben, die in diesem Werk nicht zu finden sind. Aber als fundierte Basis und Nachschlagewerk zur Vorbereitung für den Ruhestand und für die Zeit nach dem Arbeitsleben ist es meiner Meinung nach eine Pflichtlektüre.

Die Erstauflage ist zwar im Jahr 2005 erschienen, aber die zeitgemäßen Änderungen sind in der vierten Auflage auch wirklich vorgenommen worden - zum großen Teil zumindest. An einigen Stellen wie im Kapitel 7 tauchen jedoch noch Sätze auf wie: "Als Einkommensquelle sind Dividenden grundsätzlich nicht so gut geeignet wie Zinsen" oder "Die Dividendenrendite liegt bei 1 bis 4%". Diese Aussagen sind im Jahr 2012 oder 2013 nicht mehr zeitgemäß.

Insgesamt ist das Buch "Finanzcoach für den Ruhestand" schon eher konservativ ausgerichtet. Na klar, es geht um den Ruhestand. Allerdings, wer dieses fundierte Basis-Wissen erworben hat und es gleichzeitig mit den Themen kombiniert, die wir hier auf diesem Blog von "finanziell umdenken" behandeln, ist meiner Meinung nach für den mittleren und späteren Lebensabschnitt solide und gleichzeitig durchaus profitabel aufgestellt. Zumindest was Geld und Vermögen angehen.

Zum Weiterlesen:

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